Donnerstag, 14.12.2023 (Linz, Christkindl, Steyr)

Die ersten beiden Tage dieser Kurzkreuzfahrt waren mit einigen Unsicherheiten verbunden, weil die Hochwasserlage der Donau durchaus Anlass zur Sorge gab und wir nicht überrascht gewesen wären, wenn die Reise abrupt geendet hätte. Allerdings gab es dann wohl im Laufe der Nacht auf Donnerstag Entwarnung, der Scheitelpunkt wäre erreicht und einer Weiterfahrt stünde damit nichts mehr im Wege, so hieß es. So erreichten wir am frühen Morgen bereits Linz. Davon bekamen wir jedoch nichts mit, weil wir noch friedlich schlummerten und erst zur üblichen Zeit gegen neun Uhr zum frühstücken gingen. Anschließend entschlossen sich unsere Freunde zu einer kleinen Shoppingtour in der nahegelegenen Einkaufsmall. Wir blieben an Bord, zumal das Wetter ohnehin leicht regnerisch und ungemütlich war. Zum Nachmittag hofften wir auf Besserung, denn heute wollten wir ja "Christkindl" einen Besuch abstatten. Aber wir hatten noch genügend Zeit, auch das schmackhafte Mittagessen ließen wir uns nicht entgehen.

Um 13.30 Uhr war es dann endlch so weit, unser letzter Ausflug während dieser Kurzreise startete. Der umsichtige Busfahrer chauffierte uns sicher und souverän, erneut über die Österreichische Romantikstraße, nach Steyr und von dort zu unserem Zielort, dem weltbekannten Wallfahrtsort "Christkindl". Hier befindet sich die barocke Kirche "Zum Christkindl unterm Himmel". Interessanterweise wird der Ort Christkindl eingerahmt von den Ortsteilen "Unterhimmel" und "Oberchristkindl". Wir befanden uns also sozusagen im Epizentrum der Weihnachtskultur. Die Kirche selbst wurde 1702 von Giovanni Batista Carlone begonnen und ab 1708 von Jakob Prandtauer vollendet. Das Jesukind, also die Gnadenfigur, befindet sich am Hochaltar in einem kleinen Schrein innerhalb des Strahlenkranzes. Auf den folgenden Fotos ist das leider nur sehr undeutlich zu erkennen.

In der zweiten Bildreihe sind noch Aufnahmen der ebenfalls sehenswerten Loretokapelle zu sehen, die sich unmittelbar links vor der Wallfahrtskirche befindet. Im Übrigen möchte ich darauf hinweisen, dass trotz der Adventszeit, wir waren am 14.12.23 vor Ort, praktisch keine weiteren Touristen hier waren, so dass man alle Zeit der Welt hatte, um sich alles in Ruhe anzusehen.

Der Pfarrhof in Christkindl hat aber noch viel mehr zu bieten. Hier sind nämlich Krippenraritäten ausgestellt, die es in der Form wohl kein zweites Mal gibt. So konnten wir hier im Rahmen einer Führung, die im Ausflugspaket enthalten war, die mechanische Krippe von Karl Klauda bewundern, die über eine spezielle Mechanik verfügt und annähernd 300 Figuren aus Lindenholz zum Leben erweckt.

Der zweite Höhepunkt ist die großartige Pöttmesser-Krippe, die mit ihren 700 Figuren auf 58 Quadratmetern zu den größten Krippen der Welt zählt.

Mittlerweile war mehr als eine Stunde vergangen und wir mussten zurück zum Bus, denn es stand noch ein weiteres Ausflugsziel auf der Agenda und zwar die Stadt Steyr, die nur wenige Fahrminuten von Christkindl entfernt war. Gegen 16.00 Uhr erreichten wir den Parkplatz und wir machten mit unserem gut aufgelegten österreichischen Guide eine unterhaltsame Führung über den Ennssteg zum Stadtplatz. Hier verstreute sich unsere Gruppe dann in alle Winde, denn wir wollten natürlich auch hier noch einen Glühwein trinken.

Gegen 17.00 Uhr ging es mit dem Bus auch schon wieder zurück zur Schiffsanlegestelle in Linz. Die Zeit drängte, denn heute Abend war das Programm gedrängt. Zunächst gab es den Abschiedscocktail, bei dem sich Kapitän, Kreuzfahrtdirektor und -leiter von den Gästen verabschiedeten. Wir gingen im Anschluss zügig zu "Mario's Grill", dem Spezialitätenrestaurant am Heck des Schiffs. Dort herrschte schon großer Trubel. Wir hatten aber eine Reservierung vorgenommen für einen Vier-Personen-Tisch, der sich in unmittelbarer Nähe zur Life-Cooking-Station befand. Ein Nachteil, wie sich schnell herausstellte, denn wir wurden ordentlich eingequalmt. Beim nächsten Mal werden wir den Tisch ggf. unmittelbar nach dem Check-In bestellen und dann sicher einen am Heck zugeteilt bekommen. So machten wir das Beste daraus. Der Service arbeitete flott und freundlich, aber das Essen, ich hatte u.a. Lammkoteletts bestellt, erfüllte die Erwartungen nicht. Auch die Vorspeise, ein Rindertatar war ohne Finesse angerichtet. Es fehlten Gewürze, entsprechend fad war der Geschmack. Kulinarisch wären wir da im Hauptrestaurant wohl deutlich besser gefahren. Das Gemüse war zum Teil noch roh und insgesamt war die Sache doch etwas einfallslos. Die gute Laune ließen wir uns davon allerdings nicht verderben. Das Dessert versöhnte uns dann etwas.

Auch diesen letzten Abend ließen wir im Panorama Salon ausklingen. Wir stießen gemeinsam auf diese gelungene Reise an und ließen noch einmal das eine oder andere Revue passieren.

Freitag, 15.12.2023 (Passau, Ausschiffung, Heimfahrt)

Der nächste Morgen begann früher als die vorherigen, denn die NickoVision erreichte Passau schon vor 7.00 Uhr. Die Hochwasserlage hatte sich beruhigt, es gab keine weiteren Einschränkungen mehr. Wir bezahlten die überschaubare Bordrechnung und frühstückten ein letztes Mal ausgiebig. Die Koffer waren bereits abgeholt worden und kurz nach 9.00 Uhr verließen wir das Schiff. Der Shuttlebus erwartete uns da bereits und nur wenig später waren wir zurück am Globus-Parkhaus. Eine gute Stunde später waren wir zu Hause.

Fazit

Eine Adventsreise auf dem Fluss war eine Premiere für uns und auch die Fahrt auf einem Nicko-Schiff, nachdem wir fast zehn Jahre ausschließlich mit Phoenix-Reisen unterwegs waren. Die Entscheidung für die NickoVision haben wir nicht bereut, ganz im Gegenteil, das neuwertige Schiff hat uns sehr gut gefallen. Die Kabine war modern und geschmackvoll eingerichtet, auch das Bad hat überzeugt. Lediglich die Matratzen waren nach unserem Emfpinden etwas zu hart, aber das ist bekanntlich immer eine ganz persönliche Sache. Insgesamt war die Kabine sicher etwas kleiner als jene, die wir zuletzt auf der MS Asara von Phoenix hatten. Trotzdem muss man Nicko hier ein Kompliment machen, wir waren durchaus mit dem Gebotenen zufrieden.

Auch in Sachen Kulinarik gab es (fast) keinen Grund zur Klage. Lediglich das Abendessen am Abschlussabend ließ etwas zu wünschen übrig. Ansonsten war das Essen durch die Bank gut bis sehr gut, es wurden hochwertige Lebensmittel verarbeitet, die auf den Tellern sehr ansprechend angerichtet waren und zu den wunderschön eingedeckten Tischen gebracht wurden. Das Personal war aufmerksam, flott und freundlich. Besonders das scheint mir ein wichtiger Punkt zu sein, denn was nützt das beste Steak, wenn es nicht rechtzeitig zum Gast kommt. Geärgert hatten wir uns vor der Reise über das vorenthaltene Getränkepaket. Der Ärger war aber schnell verraucht, weil wir an den vier Abenden lediglich Getränke mit einem Gesamtpreis von etwa 110,00 Euro zu uns genommen haben. Ein Getränkepaket hätte 120,00 Euro pro Person gekostet, das hätten wir niemals auch nur annähernd ausgeschöpft.

Nicko hatte in erster Linie deshalb den Vorzug vor anderen Anbietern bekommen, weil das angebotene Ausflugsprogramm vielversprechend war. Wir kannten natürlich Wien von diversen Besuchen, auch den Weihnachtsmarkt am Rathausplatz, trotzdem war es genau dieser Weihnachtsmarkt, der auf dieser Reise das erste Highlight bot. Stimmungsmäßig am besten war aber zweifellos das Konzert in den "Kittenberger Erlebnisgärten". Hier ist Nicko meines Wissens einer der ganz wenigen Anbieter, der das im Programm hat. Schließlich war auch der letzte Ausflug nach Christkindl etwas ganz Besonderes und ein würdiger Abschluss dieser Adventsreise, die allen Beteiligten großen Spaß gemacht hat.

Auch organisatorisch hat alles prima geklappt. Von dem Zeitpunkt als ich unseren Wagen im Globus-Parkhaus abgeschlossen hatte, mussten wir uns um nichts mehr kümmern. Egal ob Shuttleservice, Ausflüge, Service an Bord oder eingesetzte Reiseleiter, es hakte nirgends und insofern kann man Nicko nur loben. Unter diesen Umständen ist eine weitere Reise mit Nicko nicht ausgeschlossen und wir werden daher in Zukunft nicht nur Phoenix, sondern auch andere Anbieter auf dem Schirm haben.

Ich bedanke mich für das Lesen dieses Berichts und freue mich auf ein Wiederlesen an anderer Stelle, denn bekanntlich ist "nach der Reise" immer auch "vor der Reise'".

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